Ich muss mir endlich was von der Seele schreiben. Bisher konnte ich mir das nur von der Seele reden. Gegenüber Vertrauten und Menschen, deren Einstellung dazu ich ähnlich seiend der meinen einschätzte, konnte ich mich natürlich öffnen.
Es geht um die beliebten Medienwörter like "Körperkult, Magerwahn, Pfunde, die man nicht verliert, sondern, die purzeln (ausschließlich), gesunde Ernährung UND gesundes Fett".
Bei mir purzeln selber ein paar Pfunde, sobald ich diese Wörter in einem Kontext höre, der mir nicht schmeckt - weil ich mämlich übergeben muss.
Es nervt mich, dass Leute nicht über den Horizont ihrer Generation hinausschauen können und permanent behaupten die heutige Zeit ist die schärfste, was den Körperkult angeht.
Als Beweis werden Statistiken genannt, die zeigen, das immer mehr (und auch die Phrase "immer mehr"nervt, weil man damit das Gefühlte mit dem Realen verwechselt) Menschen sich unters Messer legen(Phrase!).
Aufwachen!!! Ägypter haben sich mit gesundheitsschädlichem Blei geschminkt, in der Barockzeit träufelte man sich Tollkirschentropfen ins Auge um die Pupille (richtig hot!) zu erweitern und riskierte dabei eine Erblindung. Aber WIR in der Jetztzeit sind natürlich die schlimmsten Sünder - und ich meine das hochoffiziell ironisch.
Mich nerven auch alle Frauen, die vorgeben ihre Pfündchen gehörten zu ihrer Persönlichkeit, machen ihr ICH aus, ihren Charme (nur nicht ihre Herzkrankheiten u. a. körperliche Probleme) und sind wundervoll. NEIN. Nichts, das den Gesundheitszustand beeinträchtigt ist wundervoll!
Natürlich ist es der Aktio-Reaktio-Streich. Jede Gesellschaft unterliegt diesem Wechselspiel.
Und wenn die breite Öffentlichkeit entscheidet Dünn-Sein ist hipp, gibt es wenig später eine pfundige Gegenbewegung -> auch in der Natur bei den banalsten Systemen beobachtbar.
Ich finde es kontraproduktiv nur aus einem kindlichen Trotz heraus die Dünneren zu verteufeln und die Dickeren und ihren Lebensstil zu preisen, wenn es im Grunde doch um die Gesundheit geht.
Über Epochen hinweg wechselte das Schönheitsideal. Fülligere Frauen der heutigen Zeit tagträumen davon wie es gewesen wäre in der damaligen Zeit Rubens gelebt zu haben, um vergöttert zu werden. Man könnte meinen: "All right! Wenn sich Schönheit also je nach Epoche verändert, ist die heutige Wahrnehmung vlt. auch nur temporal ERGO nicht standhaft ERGO nicht absolut und SOMIT nicht als erstrebenswerter Maßstab zu deuten". FALSCH. Die heutige Wahrnehmung von Schönheit ist relativ nahe am gesunden, natürlichen Körper und tatsächlich erstrebenswert. Eine Rubensfrau hatte wahrscheinlich einen furchtbaren Cholesterinwert und Twiggy-ähnliche Figuren der 60er sind medizinisch nicht unbedingt zu den Gesündesten zu zählen. Heute ist der Trend moderat: nicht zu twiggy nicht zu fetty. Denn Gott sei Dank ist körperliche Betätigung heute "hot" und nicht mehr wie früher "not hot", weil nur Bauern und Arbeiter einen Stahlkörper (sprich: der Pöbel) hatten...
Wir haben Glück, dass das derzeitige Schönheitsideal den fitten, agilen Menschen vorsieht.
Man konnte sich nicht immer gesundheitlich einwandfrei an Schönheitsideale orientieren. Aber heute darf man das. Man soll es auch! Schön ist, was gesund ist. Und was gesund ist, bestimmt die Natur.
Und Vorsicht, ich sage nicht, dass alle hässliche Säcke sind, die dem nicht entsprechen.
Es ist immerhin ein utopisches Ideal einen fitten Körper zu haben. Es geht allein darum, dies anzustreben und nicht zu verurteilen, wenn es jemand tut.
PUH...
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