Mittwoch, 18. September 2019

Wie die Gegener von Schönheitsidealen am meisten auf Äußerlichkeiten setzen.

Oh mein Gott. Ich sehne  mich zurück an die Zeiten, als man noch zu hässlichen sagte: Egal mach dir nichts drauß, denn nur die inneren Werte zählen!
Man hat dabei genickt, denn jap: es steckt eine Wahrheit drinnen!

Und in den letzten Jahren merke ich: Oh Nein. Diese Denke hat sich gewandelt. Jetzt sagen die Pop-Medien nicht: "Egal, du bist innerlich schön, scheiß aufs Äußere"... sondern "Egal, dein Hässlich ist das neue Schön" - egal wie man also aussieht, man kann heutzutage IMMER schön sein.
Auf den ersten Blick klingt das motivierend!
"juhu, ich und meine Hautkrankheit - wir sind schön - ich bin schön" a la Body-Positivity
...aber auf den zweiten Blick habe ich das ungute Gefühl, dass die Beführworter dieser Haltung, die OBERFLÄCHLISTEN VON ALLEN SIND! Und warum sind sie das? Weil sie unbedingt dieses Wort benutzen wollen. Weil sie unbedingt darauf pochen das Wort "schön" zu verwenden - ein Wort das die Oberflächlichkeit in Person ist (wenn es eine Person wäre :D). Dieser Trend reduziert mal wieder alles aufs Aussehen!



Wieso nur? Ich dachte wir sind damit durch und wissen inzwischen, wie ein gereifter junger erwachsener, dass schön-sein nicht alles ist und nur ein geringer Wert im Gegensatz zu anderen Werten, die tatsächlich BLEIBEN und nicht dem Alter nach verschwinden!
Sie geben damit zu, dass es ihnen doch wichtig ist. Es ist wichtig als schön zu gelten. Das ist Augenwischerei. Es ist ein Rückschritt - die Denke eines sich selbst tröstenden Teenies. Wir sollten uns nicht damit trösten zu sagen: alle sind schön, sondern damit trösten zu sagen: es gibt noch mehr da draußen besides your Looks. Konzentrieren wir uns darauf - aber nein eine Umdeutung des wortes "schön" war bequemer - denn es ist ha auch schön, einfach schön genannt zu werden. Es ist eine Art Befreiung, dass nun jeder schön sein kann bzw. "schön ist".

Anstatt zu sagen, dass Äußerlichkeiten nicht das Alpha und Omega sind, besinnt man sich wieder ZU stark auf Äußerlichkeiten. Man verwendet und missbraucht das Wort "schön" - das Adjektiv, dass das Äußere, die Oberfläche beschreibt.
Die Hinwedung zur Hülle ist gleichzeitig eine Abwendung zum Inneren.
Anstatt zu sagen: Hey, ja ok - du hast eine grün-gefleckte Haut, Dumbo-Ohren und nur einen Zahn - lass uns mal nicht über deine Außenhaut reden - aber OHA! Du kannst ja Geigespielen und hast einen gewieften Humor - Deine Personalty(ausgesprochen wei Dieter Bohlen) ist mega! Du, als Mensch bist mega. Body-Positivity-Aktivisten würden sagen: NEIN, dies ist das Gesicht einer Werbekampagne - dies ist ein!schönes! Gesicht. (Achtung:Hyperbolismus!)

HÖRT AUF DAS WORT "SCHÖN" ZU BENUTZEN! Euch darauf zu fixieren! Ihr wollt bedrängende Schönheitsideale abbauen, indem ihr euch noch mehr auf das Äußere fokussiert!?
Ihr belügt euch damit selber. Ihr entlarvt euch damit selber, weil ihr diejenigen seid, die dem Wort noch mehr Bedeutung gibt. Ihr spricht von nichts anderem. Schön schön schön. Ungesund. Heuchlerisch. Außerdem: Was schön ist, ändert sich sowieso zu schnell. Ein Fähnchen im Wind.
Das einzige, bei dem man sich sicher sein kann, dass es in allen Zeiten und Epochen begehrenswert bleibt, ist: ein geiles Inneres.
Tolle Leberwerte, straffer Herzmuskel :D - Spaß beiseite.

* GANZ WICHTIG: Es gibt doch den Spruch: Wenn du nichts nettes sagen kannst, sag lieber garnichts. Man muss nicht mit Hängen und Würgen alle als schön benennen. Lass das Äußere mal unkommentiert. I don't care if u have Akne, whats underneath your skin?!?



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen