Freitag, 5. Juli 2013

Eigenzwang - Ein Nicht-Wille & Die Robotertechnik

Ich habe viele Jahre Dinge tun müssen, oder es schien mir zumindest so als wären sie "must-do's", nicht weil mein Gehirn es gut fand, sondern, es ungut finden würde, wenn sie nicht durch mich passieren. Man sagt schnell Zwangsstörung dazu, aber gestört war mein Alltag dadurch nicht mehr als Heute, wenn ich fast zu oft etwas im WWW unternehme und dadurch abgelenkt oder "gestört" bin. Worauf bezieht sich eigentlich dieses Wort "gestört"? Antwort: Aufs Leben. Aber wie gesagt ich kam damit klar, manchmal wurde es zeitaufwendiger als ich wollte, aber ich wusste, dass ich es tun musste, um meinen Pseudowillen zu befriedigen. However. Überwunden wurde es, nach der Matura. Die Stimmen haben plötzlich aufgehört - noch creepiger kann man es sich kaum vorstellen, und so war es noch nicht einmal! 


Nun denn, was habe ich daraus gelernt? Antwort: Folgendes:

Ich kam mir damals wie programmiert vor, zwar konnte ich mich durchaus dazu überwinden es nicht zu tun, doch das "tun" war automatisch auf "ON" gestellt, somit war das "nicht-tun" mental viel aufwändiger als der Zwang sich gegen meinen Zwang zu widersetzen. Ich nutze das seither, um nervige Pflichten schnell und sorgfältig hinter meinem Ich zu bringen (=geschwollen ausgedrückt für "hinter mich zu bringen"). Ich kann mir natürlich nicht die gleiche Art von Zwang ins Hirn pflanzen, wie es damals so willkürlich passierte, aber ich kann so tun als ob es doch geht:
Ich tu so als wäre ich ein Roboter, als gäbe es für mich gar keine Alternative etwas anderes stattdessen zu tun. Nur diese eine Pflicht. Denn das Verschieben von nervigen Dingen bringt nur deswegen keine vollwertige Befriedigung, weil wir die Qual der Wahl haben: Es jetzt tun, oder später! Üblicherweise ist es so, dass das frühzeitige SichDarumKümmern sich oft als bessere Strategie herausstellt! Hat man diese quälende Frage aber "Jetzt oder Später?" nicht mehr, weil man ein Nicht-Anders-Denken-Könnender Roboter ist, so hat man auch keine Qual. Ja klar, die Qual der Pflicht, die nun zeitlich nach vorne gerückt ist, und  SOFORT zu tun ist, aber die hätte man ja sowieso!
Für mich hat diese Methode jedenfalls gewirkt, nachdem ich es Leid war ewig lang rum zu tun, ob ich denn überhaupt anfangen sollte und warum es wann am günstigsten wäre. Ich beschloss strikt: Ich bin ein Roboter: Das ist meine Aufgabe. Ende. Mehr wusste ich nicht, nur musste ich das tun, wozu ich programmiert worden war. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen