Sonntag, 30. Juni 2013

Filmkommentar zu "THE PURGE"

Ich habe vor einigen Monaten den Trailer von "The Purge" als ultimativen Tipp zugeschickt bekommen und ich war begeistert von der Ausgangsidee. Diese schaurige Parallelwelt, die eigentlich in der Zukunft spielt, zeigt, was einer Familie bei der jährlichen "Purgenight" passiert. The Government hat durch renovierte Gründungsväter diese 12-h-Nacht ins Leben gerufen, welche den Bürgern Amerikas erlaubt alles Verbotene(inkl. Mord) tun zu dürfen und keine rechtlichen Konsequenzen befürchten zu müssen. Also ohne strafrechtliche Verfolgung auch nach diesen 12h(Rettungsdienste etc. sind in dieser Zeit auch nicht vorhanden). Natürlich kommt es zu Plünderungen und rachemotivierten Morden. In einem Radiogespräch kündigt ein wütender Angestellter an seinen Chef in dieser Nacht  töten zu wollen. Jedenfalls spaltet sich die Gesellschaft in Mordende, plündernede Menschen und jenen, die sich einfach nur verschanzen und durch Sicherheitsmaßnahmen sich zu schützen zu versuchen. So auch die Protagonistenfamilie. Die supercoole Lena Heady(300-Königin und Cersei bei Game of Thrones) spielt die Mother, während der coole Ethan  Hawk den Familyguy Vater spielt. Klick hier für den Trailer


Meine Aussage dazu: Ich war sehr oft wütend über die Entscheidung der Protagonisten. Mitten in einem "Leben-oder-Tod-Sezenario" stellt sich die Ehefrau quer, und hinterfragt ihre Tat, obwohl die Zeit rinnt, und es nicht einmal Alternativen zu diesem Handeln gibt. Ich will nicht spoilern(keine Wie-es-dazu-kam-Beschreibungen), nicht weil ich nichts verraten will, sondern weil das zuviel Geschreibe bedeuten würde und meinem noch anhaltenden Fieber würde das missfallen und die Genesung würde sich verzögern. Daher schreibe ich es so, sodass es Menschen verstehen würden was gemeint ist, die auch diesen Film gesehen haben. Unbekannte Latino-anmutende Darsteller spielen die zwei Kinder.


Viele unlogische oder nicht dem menschlichen Naturell entsprechende Verhaltensweisen werden gezeigt, wie z.B. 
1. Der creepy Freund der Tochter schießt aus heiterem Himmel den Vater seiner Freundin an. Zumindest versucht er es. Der Vater wehrt sich - schießt zurück. Der Freund wird angeschossen und die Tochter, also seine Freundin dreht vor weinen durch, weil ihr mörderischer und hinterhältiger Freund dann blutüberströmt da liegt. No Questions about his Amoklauf? Nein. Sie weint nur herum, was verständlich ist, wenn es Tränen des Schocks über einen angeschossenen Menschen sind, aber doch nicht in diesem Kontext, wo doch ER ihren Vater - wirklich einfach nur so - ganz plötzlich töten wollte?!? Biatch. Vor allem meinte dieser Freund zu ihr auch vorher, dass er mit ihrem Vater nur reden wolle... zückt dann auf einmal diese Waffe und schießt auf ihren Erzeuger und sie toleriert das, scheint deswegen nicht einmal nachzufragen, warum etc?! schlecht erzogene Göre.

2. Ein gruseliger Typ treibt sich im Haus herum und die Familie verschließt sich in einem halbwegs sicheren Raum. Die Göre ist natürlich irgendwo anders. Als diese dann auftaucht, meint die Mutter: Komm doch, bleib bei uns." Die Tochter jammert aber immernoch dumm herum und geht in einen anderen Raum und die Mutter versucht sie durch Worte wieder zurückzubringen: "Nein, Zoey, warte, komm her" Halooohooo?!? Da ist ein fremder vlt. gefährlicher Mann im Haus, und die Mutter lässt ihre Tochter einfach abhauen? Sie hätte (Gott verdammt nochmal) hingehen müssen, sie an beiden Schultern packen und sie in diesen "sicheren" Raum, wo der Rest der Familie ist, stecken sollen...(aber natürlich ging das nicht, denn es ist wichtig für den weiteren Verlauf der Handlung, dass die Tochter von dem Typen natürlich gefunden wird und als Geisel genommen, JUHU)

3. Und eigentlich vergeht mir langsam die Lust weiter zu schreiben, weil es einfach zu fehlerhaft ist alles. Aber drittens: Als die Familie, bzw. der edle Vater es doch schafft seine Tochter von den Fängen dieses Unbekannten zu befreien und ihn semi-gut zu knebeln, damit sie ihn an eine Gruppe mordsüchtiger Intellektueller, die vor der Haustür warten und seine Auslieferung verlangt haben, weil sie sonst alle ins Haus stürmen und dann aber ALLE killen, stellt sich seine Ehefrau auf einmal gegen die Auslieferung. Sie sieht diesen armen, fremden Typen, der vor 3 Minuten ihrer Tochter eine Waffe an die Schläfe gehalten hat, da so wimmern und betteln ihn nicht auszuliefern, und findet das ganze auf einmal fragwürdig und "will nicht mehr mitmachen" - ihr Zitat:"...sieh doch nur was aus uns geworden ist...was machen wir hier eigentlich, Richard?!"
Tja. Ich meine ihre Bedenken sind moralisch korrekt, aber, wie auch ihr Ehemann es so treffend formuliert hat, als er den fremden gerade "gefangen nahm":"...die da draußen wollen Sie, nicht uns, wenn wir Sie aber nicht ausliefern, werden wir alle sterben...Sie werden sowieso sterben, also wehren sie sich nicht und nehmen es wie ein Mann, sonst wird auch meine Familie sterben..."
Seine Ehefrau mag bei diesem Satz, der viele überzeugen mag, weil er pragmatisch ist und verdeutlicht, dass es wirklich keine nicht-mit-dem-Tod-endende Alternativen gibt, nicht zugehört haben... Und während alle noch zweifelten und sie die Zeit(den es wurde ein Ultimatum für die Auslieferung gestellt)
immer knapper wurde mit moralisch-ethischen Gedanken füllten, wurde es zu spät und die wartenden Killer, die draußen lange genug Geduld bewiesen, brachen das Haus "auf" und die ganze Familie + the Stranger waren nun dran...

killing me softly


Letzen Endes aber, werden einige Familienmitglieder durch diesen Fremden "gerettet", sodass es wieder Sinn ergab, warum dieser Überleben musste. Aber, das geschah nicht ohne Verluste und im Endeffekt traf es den pragmatischsten unter ihnen, der sich nicht von anerzogenen Werten des Daseins und Pseudomoralischen Bedenken beirren ließ, sondern seine familiere Pflicht, sein höchstes Gut retten wollte. Dennoch ein interessanter Ansatz, Denkanstoß. 

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